Nachhaltigkeit

Saisonales Essen – Unser Essen heute – oder: Was ist eigentlich eine Saison?

Saisonales Essen

Wir sind heute gewohnt, immer alles zur Auswahl zu haben. Erdbeeren im Winter, Bananen zu jeder Zeit, Karotten wer möchte. Weißt du zu welcher Jahreszeit diese jeweils eigentlich geerntet werden? Früher war das allen bekannt, es wurde gegessen was gerade vom Feld kam, und wenn es gerade Kürbis gab waren das eben Kürbissuppe, Kürbiskuchen und alles mit Kürbis, was sich eben so anfangen ließ und der Rest wurde haltbar gemacht. Doch heute leben wir in einer globalisierten Welt mit Gewächshäusern und zumeist fern von der eigentlichen Produktion unserer Lebensmittel. Vielleicht wachsen bei dir noch Kräuter auf der Fensterbank und Tomaten auf dem Balkon, doch damit erschöpft sich dann bald das Wissen. Wann werden Kartoffeln geerntet? Wie wächst Rosenkohl und haben Pilze nun im Herbst oder im Frühling Saison? Saison heißt, es wird in diesem Monat oder in dieser Jahreszeit (in natürlicher Umgebung) geerntet. Du wirst heute sicher bald mehr wissen.

Vorteile des saisonalen Essens

Schön und gut, aber was bringt es mir eigentlich saisonal zu essen? Greife ich nicht am besten einfach zu Bio-Gemüse und Bio-Obst und das reicht? Doch das kann teuer werden. Gerade nicht saisonales Grün wird in der Regel aus der Südhalbkugel eingeflogen. Wir sparen Strom für Friday for Future und Retten die Eisbären um dann Obst zu essen, dass in diesem Jahr weiter gereist ist als wir? Durch saisonales Essen kaufen wir automatisch regionaler und verringern Lagerungszeiten, weniger Verpackung und künstlich unterstützte Gewächshauszucht (somit auch geringerem Nährstoff- und Wasserverbrauch). Somit können wir unseren eigenen ökologischen Fußabdruck verringern.

Und hast du schonmal einen frischen Apfel vom Baum mit einem Apfel aus Italien vergleichen, schonmal eine Mango in Ägypten probiert und danach enttäuscht mit einer Mango aus dem Supermarkt (aus Brasilien) zuhause gesessen? Frisch und nicht herangezüchtet schmeckt es einfach am besten. Das merkt man auch beim Gemüse, achte zum Beispiel mal auf den Geruch und Geschmack der Tomaten oder auch des Knoblauchs. Auch kannst du nicht wissen, wie die Vorschriften zu Pflanzenschutz und Arbeitsrecht in dem Land der Produktion deiner Lebensmittel sind, welche Pestizide sind dort zugelassen? Wie lang wächst mein Salat eigentlich auf dem Feld? Besser man kennt den Bauern seit Jahren und auch die Kartoffelsorte, die einem am besten schmeckt. 

Auch wollen wir ja nicht das ganze Jahr das gleiche Essen. Besser man freut sich auf die Spargelsaison oder die Pilze oder knackigen Trauben und frischen Säfte im Herbst.

Ich denke, die Vorteile dürften dir klar sein und deutlich überwiegen. Doch was ist denn nun gerade saisonal? Das haben wir heute leider völlig aus dem Blick verloren, wenn wir nicht gerade über den Wochenmarkt schlendern.

Welche Saison, welches Essen?

Saisonales Essen kann man sowohl auf dem Markt als auch im Bio-Markt oder im Supermarkt erwerben. Auch Bananen oder Kiwis haben Saison, nur eben nicht in Deutschland – d.h. wer nicht darauf verzichten kann, sollte sich zumindest über die Saison seines Lieblings-Obstes informieren.  Anbei eine kurze Übersicht wichtiger Obst- und Gemüsesorten, sortiert nach den jeweiligen Monaten ihrer Saison – zum schnell nachschauen was man diesen Monat eigentlich gut kaufen kann. Zu beachten ist, dass sich im Rahmen des Klimawandels und bei einem milden Winter die Saison zunehmend nach vorne verschieben.

Januar und Februar: 
  • Salate: Feldsalat
  • Obst: Äpfel (Lagerware)
  • Gemüse: Champignons, Chicoree, Grünkohl, Pastinaken, Lauch, Rosenkohl, Schwarzwurzel, Steckrübe und Wirsing (Chinakohl, Kartoffeln, Kürbis, Karotten, Rotkohl, Rettich, Pak Choi, Rote Beete und Staudensellerie sowie Spitzkohl als Lagerware)

  • März:
  • Salate: Feldsalat
  • Obst: Äpfel (Lagerware)
  • Gemüse: Champignons, Chicoree, Pastinaken, Lauch, Rosenkohl, Spinat (Chinakohl, Kartoffeln, Karotten, Kürbis, Rettich, Rotkohl, Rote Beete, Staudensellerie, Spitzkohl und Wirsing als Lagerware)

  • April (wenig Auswahl da wir uns kurz vor dem Beginn der neuen Saison befinden):
  • Obst: Äpfel (Lagerware)
  • Gemüse: Champignons, Spinat (Kartoffeln, Karotten, Kürbis, Rettich, Rotkohl, Rote Beete, Pastinaken, Staudensellerie, Spitzkohl und Wirsing als Lagerware)

  • Mai: 
  • Obst: endlich Erdbeeren und Rhabarber, Äpfel (Lagerware)
  • Gemüse: Champignons, Erbsen, Frühlingszwiebel, Mangold, Radieschen, ev. Spargel, Spinat (Kartoffeln, Karotten, Rotkohl und Spitzkohl als Lagerware)

  • Juni: 
  • Salate: Eichblattsalat, Eisbergsalat, Lollo Rosso und Rukola
  • Obst: Erdbeeren, Heidelbeeren, Rhabarber, Sauerkirchen und Süßkirchen, Äpfel (Lagerware)
  • Gemüse: Bohnen, Brokkoli, Champignons, Dicke Bohnen, Erbsen, Frühlingszwiebel, Kartoffeln, Knoblauch, Kohlrabi, Mangold, Karotten, Radieschen, Rotkohl, Spargel, Spitzkohl (keine Lagerware)

  • Juli:
  • Salate: Eichblattsalat, Eisbergsalat, Kopfsalat, Lollo Rosso, Radicchio und Rukola
  • Obst: Aprikosen, Brombeeren, Erdbeeren, Heidelbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren, Mirabellen, Pfirsiche, Pflaumen, Stachelbeeren, Sauerkirchen und Süßkirchen, Äpfel (Lagerware)
  • Gemüse: Bohnen, Brokkoli, Champignons, Dicke Bohnen, Erbsen, Frühlingszwiebel, Gurken, Kartoffeln, Knoblauch, Kohlrabi, Lauch, Mangold, Karotten, Pak Choi, Pfifferlinge, Radieschen, Rotkohl, Rettich, Spargel, Spitzkohl, Wirsing, Zucchini, Zwiebeln

  • August:
  • Salate: Eichblattsalat, Eisbergsalat, Kopfsalat, Lollo Rosso, Radicchio und Rukola
  • Obst: Äpfel, Aprikosen, Birnen, Brombeeren, Heidelbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren, Mirabellen, Pfirsiche, Pflaumen, Stachelbeeren, Sauerkirchen und Süßkirchen
  • Gemüse: Bohnen, Brokkoli, Champignons, Chinakohl, Dicke Bohnen, Erbsen, Fenchel, Frühlingszwiebel, Gurken, Kartoffeln, Knoblauch, Kohlrabi, Mangold, Lauch, Karotten, Pak Choi, Paprika, Pastinaken, Pfifferlinge, Radieschen, Rettich, Rotkohl, Staudensellerie, Spitzkohl, Tomaten, Wirsing, Zucchini, Zwiebeln 

  • September (der goldene Herbst)
  • Salate: Eichblattsalat, Eisbergsalat, Kopfsalat, Lollo Rosso, Radicchio und Rukola
  • Obst: Äpfel, Birnen, Brombeeren, Haselnüsse, Heidelbeeren, Holunder, Süßkirchen, Weintrauben und Walnüsse
  • Gemüse: Bohnen, Brokkoli, Champignons, Chinakohl, Fenchel, Frühlingszwiebel, Gurken, Kartoffeln, Knoblauch, Kohlrabi, Kürbis, Mangold, Meerrettich, Karotten, Pak Choi, Paprika, Lauch, Radieschen, Rettich, Rote Beete, Rotkohl, Sellerieknolle, Spinat, Staudensellerie, Tomaten, Topinambur, Spitzkohl, Wirsing, Zuckermais, Zucchini und Zwiebeln

  • Oktober:
  • Salate: Eisbergsalat, Feldsalat, Lollo Rosso, Radicchio und Rukola
  • Obst: Äpfel, Birnen, Holunder, Quitten und Weintrauben (Marmeladenzeit)
  • Gemüse: Bohnen, Brokkoli, Champignons, Chicoree, Chinakohl, Frühlingszwiebel, Kartoffeln, Kohlrabi, Kürbis, Meerrettich, Karotten, Pak Choi, Paprika, Lauch, Petersilienwurzel, Radieschen, Rettich, Rosenkohl, Rote Beete, Rotkohl, Sellerieknolle, Schwarzwurzel, Spinat, Staudensellerie, Steckrüben, Tomaten, Topinambur, Spitzkohl, Wirsing, Zuckermais, Zucchini und Zwiebeln

  • November und Dezember:
  • Salate: Feldsalat und Radicchio
  • Obst: Quitten (Nov.), Äpfel (Lagerware)
  • Gemüse: Champignons, Chicoree, Chinakohl, Grünkohl Kürbis, Meerettich, Pak Choi, Pastinaken, Petersilienwurzel, Rosenkohl, Rote Beete, Rotkohl, Schwarzwurzel, Sellerieknolle, Steckrüben, Topinambur, Spitzkohl und Wirsing (Kartoffeln, Karotten, Rettich, Staudensellerie und Zwiebeln als Lagerware)
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    Wir wünschen dir ein gutes Gelingen und guten Appetit. Vielleicht entdeckst du manche alten Familienrezepte wieder und den guten Geschmack von frischem Obst und Gemüse.  Man lernt die Früchte schätzen und Marmeladen und Einmachen oder eigene Liköre bieten ein weiteres Feld zum Austesten und Erforschen. So kann man die gute Ernte an Quitten eines Jahres noch am nächsten Jahr als Quittengelee genießen oder an einem kalten Winterabend als gesunder Quittensaft schlürfen. Viel Spaß dir beim Ausprobieren des saisonalen Essens!

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