Windelfrei

Windelfrei – Ein Erfahrungsbericht



Hallo ihr Lieben, ich bin Julia – manche kennen mich vielleicht unter dem Namen „Pipipopo“
Ich bin verheiratet und Mama von zwei wundervollen Mädels (1,5 Jahre und 4,5 Jahre), wir leben im
schönen Waldviertel in Österreich. 

 Zu dem Thema „Windelfrei“ – wobei ich dieses Wort eigentlich sehr unpassend finde, aber ich nenne es hier jetzt einfach mal so – sind wir bei unserer ersten Tochter gekommen. Bereits in der Schwangerschaft hatte ich einiges darüber gelesen, was mich sehr fasziniert
hat. Begonnen haben wir mit dem Abhalten damals aber erst, als unsere erste Tochter so ca. 4 Monate alt war. Wir hatten einen sehr schwierigen Start nach der Geburt, aber glücklicherweise hatten wir uns im Zuge einer Beratung gut über Stoffwindeln informiert und hatten bereits alles fürs Stoffwickeln ab Geburt zu Hause. So haben wir die ersten Monate voll gewickelt und als sich der neue Alltag ein wenig eingependelt hatte begannen wir mit „Teilzeit-Windelfrei“. Sogenannte „Signale“ konnte ich damals nicht wirklich erkennen, deshalb hielten wir unsere Kleine vorerst zu Hause bei jedem Wickeln und in Standardsituationen über einer alten Schüssel ab. Wir waren erstaunt, wie einfach das war, und wie rasch vor allem das Gacki fast immer in der Schüssel landete. Als unsere Kleine dann ein bisschen älter war, hielten wir sie auch unterwegs zwischen dem Wickeln ab, oder setzten uns mit ihr gemeinsam aufs WC. Zu Hause war sie dann bald schon ganz ohne Windeln, und auch Nachts war sie ziemlich früh trocken, noch vor ihrem zweiten Geburtstag. In der Zwischenzeit hatte ich auch die Ausbildung zur Stoffwindelberaterin und das Intensiv-Seminar über Windelfrei bei Lini Lindmayer absolviert, um Eltern zu diesen Themen begleiten zu können.

Windelfrei bei der 2. Tochter

Als ich dann mit unserer zweiten Tochter schwanger war, war für uns klar, dass wir sie von Geburt an ganz ohne Windeln lassen möchten. Sie kam zu Hause zur Welt, das war ein wunderschöner, unkomplizierter Start für uns alle. Wir hatten uns mit verschiedenem Zubehör (Lammfell als Unterlage, Abhaltetöpfchen, Splitpants, Hosen mit hohem Bauchbund, extra-lange Shirts, Minimal-Backups für unterwegs,…usw.) ausgestattet, und ich muss auch ehrlich zugeben, dass es ein großer Vorteil ist, sich diese Sachen alle selbst ganz nach den eigenen Bedürfnissen nähen zu können. Das ist auch der Grund, warum ich Stoffwindeln und Windelfrei Zubehör gewerblich nähe – ganz individuell für jede Familie.
In den ersten Wochen hatten wir einige nasse Unterlagen und Hosen (und das war Phasenweise immer wieder mal so und ist völlig normal!!), aber durch unsere Liebe zur Wollkleidung war das alles total einfach – auslüften und fertig. Und das Gacki landete ziemlich rasch zuverlässig im Topfi. Die Kleine ist jetzt knapp 1,5 Jahre und geht mittlerweile fast selbstständig aufs Töpfchen. Sie versucht sich schon im Hose Aus- und Anziehen und zeigt uns ganz deutlich, wann sie aufs Klo muss (oder die Hose schon nass ist :-)). Was uns besonders fasziniert, ist, dass sie seit ihrem 8. Lebensmonat nachts trocken ist, dh. wir brauchen sie nachts nicht mehr abhalten, nur vor dem Schlafengehen und dann wieder morgens nach dem Aufwachen. Wobei ich hier aber ganz klar betonen möchte, dass sich jedes Kind ganz unterschiedlich entwickelt!
Bei unserer zweiten Tochter vereinte sich das Abhalten voll und ganz mit unserem bedürfnisorientierten Familienleben, es ist ein Teil unserer innigen Kommunikation geworden und fühlt sich so unbeschreiblich gut und wertvoll an!
Ganz wichtig bei diesem Thema finde ich auch, dass jede Familie ihren individuellen Weg finden kann, egal ob mit Backup oder ganz ohne Windel. Denn darum geht es bei „Windelfrei“ gar nicht! Wir können mit unseren Babys und Kindern auch MIT Windel in liebevoller Kommunikation bleiben. Wir als Eltern dürfen wieder lernen, auf unser eigenes Bauchgefühl und unsere Intuition zu hören, und das ist nicht nur
in Sachen Windelfrei so schön und bereichernd, sondern in allen Lebenslagen!

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